Wiedersehen mit Helbing

Vier Derbys mehr in der Bundesliga: Wrestling Tigers Rhein-Nahe ringen
künftig in einer Staffel mit Mainz 88 und Alemannia Nackenheim

Von Tobias Goldbrunner
und Nils Salecker
MAINZ/NACKENHEIM. Sechs statt zwei Derbys, dazu neun statt sieben Mannschaften – und als Bonbon ein Wiedersehen mit einem echten Olympia Helden. Die neue Staffeleinteilung der Ringer-Bundesliga für
die Saison 2020/21 hat es für die rheinhessischen Vertreter in
sich.

Mit den Aufsteigern der Wrestling Tigers Rhein-Nahe stößt ein
Team zur Nordwest-Staffel, das nur gut 30 Fahrminuten entfernt von beiden Klubs seine Kämpfe austrägt. Mit KarlHeinz Helbing trainiert die Tigers zudem ein echter Kult-88-er aus der Vergangenheit. Die
neue Neuner-Staffel (im Vorjahr sieben Teams) ergänzen daneben die beiden Aufsteiger KSC Hösbach und KSK Neuss. Die Nordwest-Staffel verlässt lediglich die RKG Reilingen/Hockenheim.

Die räumliche Nähe zu den Tigers und nach Hösbach (nahe Aschaffenburg) bedeuten relativ geringen Fahraufwand für 88er und Nackenheimer. Außerdem macht die Mehrzahl an Derbys die neue Zusammenstellung äußerst attraktiv für die lokale Ringerszene. Die Klubs erhoffen sich dadurch natürlich mehr Zuschauer.

Dazu kommt mit Neuss ein Gegner, der bis 2012 in der Bundesliga gekämpft, dann freiwillig zurückgezogen hatte. SVAChefcoach Cengiz Cakici freut sich schon auf die beiden Begegnungen mit Helbing. „Mein Vater Nuri war früher sein Trainer, Karl-Heinz wiederum hat dann mich in der Jugend und meinen ersten Bundesliga-Jahren bei den 88ern trainiert“, erzählt Cakici. „Das Verhältnis unserer Familien ist sehr, sehr gut.“ Der gebürtige Kasteler Helbing wurde unter anderem 1976 Olympia-Dritter im griechisch-römischen Stil im Weltergewicht. „Wo er arbeitet, geht in der Regel Erfolg einher. Ich bin gespannt, wie sich die Tigers präsentieren.“ Eine durchaus gute Rolle traut Cakici Hösbach in der NordwestStaffel zu. Ex-88er Helbing selbst hatte bereits vor der Einteilung gehofft, am liebsten nicht der Nordwest-Staffel zugeteilt zu werden. Diese hält er für stark besetzt. Seinen Tigers hätte er beispielsweise in der Südwest-Bundesliga eher die ein oder andere Überraschung zugetraut.

Immerhin kam für die drei lokalen Bundesligisten nicht noch ein dicker Brocken hinzu. Über ein Rückkehr des Vorjahres-Vizemeisters Heilbronn in den Nordwesten war im Vorfeld gemutmaßt worden. Die Red Devils bleiben allerdings in ihrer Südost-Staffel, in der unter anderem auch das Topteam Wacker Burghausen ringen wird. „Im Großen und Ganzen wäre uns eine Achter-Gruppe am liebsten gewesen“, so der Nackenheimer Chefcoach. „Wenn früh die Entscheidungen gefallen sind, können sich 18 Kampftage ganz schön ziehen. Wir fiebern aber auf jeden Fall schon der neuen Saison entgegen. Die Derbys werden natürlich für die Fans und unseine tolle Sache.“

Die Verantwortlichen des ASV Mainz 88 wollten sich zunächst nicht zur Ligeneinteilung äußern und diese erst nach der offiziellen Bestätigung seitens des Verbandes kommentieren.

(Allgemeine Zeitung Mainz) 

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