AZ KH Interview mit Oliver Eich, Geschäftsführer der Wrestling Tigers Rhein-Nahe

Wrestling Tigers vor der Ringer-Bundesliga / Oliver Eich zu Neuzugängen, Trainingsmöglichkeiten und Sponsorensuche
BAD KREUZNACH / LANGENLONSHEIM / BINGEN .
Die WKG „Wrestling Tigers“ befindet sich mitten in der Planung für die neue Bundesliga-Runde. Einige namhafte Neuverpflichtungen haben die Ringer von Nahe und Rhein bereits getätigt, dazu läuft in einer allgemein schwierigen Phase die Suche nach Sponsoren. Über den Stand der Dinge weiß WKG-Geschäftsführer Oliver Eich Bescheid.
Herr Eich, wie groß ist die Zuversicht, dass die Runde auch wie geplant gestartet und vor allem abgeschlossen werden kann?
Unsere Planungen sind voll im Gange. Dank sinkender Inzidenzzahlen und erhöhter Impfquote ist die Zuversicht sehr hoch, dass die Saison wie geplant stattfinden kann. Drei unserer Ringer sind bereits geimpft, weitere haben Impftermine.
Bei den sportlichen Personalien werden mehr und mehr Fakten geschaffen. Sind weitere Verstärkungen zu erwarten?
Bis Ende Mai können wir weitere Sportler verpflichten. Wir haben auch noch nicht alle Neuverpflichtungen bekannt gegeben. Wir stehen mit zwei Sportlern in finalen Verhandlungen. Mit zwei weiteren Ringern aus der Region werden wir dieser Tage verhandeln und hoffentlich zum Abschluss kommen.
Welche „eigenen Talente“ können ihren Platz in der Bundesliga-Staffel finden?
Unser Jugendtrainer und langjähriger Bundesligaringer Wassil Ivanov und der ehemalige Deutsche Juniorenmeister Vladislav Wagner sowie unsere zur Zeit Trainingsfleißigsten, Alexander Mayer und Hyusein Bekir, werden auf jeden Fall zu ihren Einsätzen kommen. Zudem stehen die Chancen nicht schlecht für Trainersohn Jannis Helbing, Arne Kornrumpf, Jason Partenheimer oder Biourn Mayer. Auch die beiden ehemaligen Deutsche Jugendmeister, Justin und Marcel Eich, werden – soweit es ihnen beruflich möglich sein wird und sie entsprechend trainieren – zu ihren Einsätzen kommen.
Es wird ja eine – wenn auch nur eingleisige – Runde unterhalb der Bundesliga geben. Dabei ist auch die Reserve-Staffel der „Tigers“. Wie wichtig ist dem Verein diese zweite Mannschaft?
Die Runde unserer zweiten Mannschaft ist für uns sehr wichtig. Ringer, die nicht regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommen, können sich dort fit halten, Kampferfahrung sammeln. So stehen sie bereit, falls sie im Bundesligateam benötigt werden. Einige haben in der Runde 2019 ihren letzten Kampf bestritten. Zudem werden in dieser Liga Talente Erfahrungen sammeln und sich für die Bundesliga empfehlen. Ohne eine Liga für Sportler, die in der Ringer-Bundesliga nicht zum Einsatz kommen können, wäre eine Motivation im Training natürlich sehr schwer. Einige würden aufhören oder uns verlassen. Auch diese Athleten sind Teil unseres gesamten Teams – auch wenn es „erste“ und „zweite“ Mannschaft heißt.
Ist inzwischen geklärt, in welcher Halle und unter welchen Voraussetzungen die Heimkämpfe in der Bundesliga ausgetragen werden sollen?
Da die „Tigers“ eine Wettkampfgemeinschaft aus drei Vereinen sind und wir in allen drei orten auch Sponsoren haben, werden wir versuchen, in Bad Kreuznach, Langenlonsheim und Bingen Heimkämpfe stattfinden zu lassen. Da die Jahnhalle dem VfL Bad Kreuznach gehört, ist ein Event dort natürlich leichter für uns in Corona-Zeiten zu realisieren, während viele städtische Hallen leider immer noch gesperrt sind.
Wie läuft das Training bei der WKG im Moment ab?
Sportler und Trainer müssen eine Bestätigung über einen Corona-Schnelltest mitbringen. Unser sportlicher Leiter, Carsten Weber, der immer noch aktiv fast an jedem Training teilnimmt, testet zusätzlich noch jede Woche. Darin ist er Experte, da er dies auch in seinem Job in einem Seniorenheim praktiziert. Wir führen zudem ein Kontaktregister, wer wann im Training war, um bei einem positiven Fall die Kontakte nachverfolgen zu können. Zudem haben wir ein mit dem VfL Bad Kreuznach abgestimmtes Hygienekonzept. Halle und Equipment werden dabei regelmäßig desinfiziert. Ansonsten dürfen wir mit unseren Sportlern ganz normal trainieren, da die Ringer-Bundesliga zum Profisport zählt.
Im vorigen Jahr war die Finanzierung der Bundesliga-Saison ein großes Thema. Wie ist der Stand der Dinge – gerade auch im Hinblick auf die Probleme mit Zuschauern bei Hallensportarten?
Die Zuschauereinnahmen sind bei allen Ringervereinen in allen Liegen extrem wichtig. Wir haben Verträge, wie mit unserem Hauptsponsor „Lotto Rheinland-Pfalz“ oder jüngst auch der „Blauen Eisdiele“ unter Dach und Fach gebracht. Auch gab es gute Gespräche mit den Bad Kreuznacher Stadtwerken und der Sparkasse Rhein-Nahe, auf deren Antwort wir noch warten und hoffen, dass sie ebenfalls Hauptsponsoren werden. Wenn wir vergleichbare Zusagen wie unsere Mitkonkurrenten in der Bundesliga von den Stadtwerken und der Sparkasse bekommen könnten, wird das Budget für diese Saison mithilfe weiterer Förderer, die bereits mündlich eine Zusage gegeben haben, gedeckt. Ohne die Unterstützung der großen Hauptsponsoren wie im vorigen Jahr, wäre der Start in der Bundesliga nicht vorstellbar.
Das Interview führte Mario Luge.
Link zur Quelle: Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach