Klassenverbleib im Schnelldurchgang

Wrestling Tigers Rhein-Nahe machen bei Relegation in Lünen kurzen Prozess und bleiben im Bundesliga-Unterhaus

Foto: O. Stach

LÜNEN. Die sportlich-positive Nachricht des Wochenendes:
Die WKG Wrestling Tigers Rhein-Nahe ringt auch im Jahr 2023 in der Zweiten Bundesliga. In der Relegationsrunde setzte sich die Wettkampfgemeinschaft aus Bad Kreuznach, Langenlonsheim und Büdesheim völlig ungefährdet gegen den VFK Lünen-Süd, den TSV Gailbach und den TV Essen-Dellwig durch. Sechs Punkte und eine mehr als beeindruckende Bilanz von 101:10 Punkten sprechen für sich.

Verband entschuldigt sich für die vielen Unklarheiten

Erst gegen den NRW-Oberliga-
Meister, dann gegen die Mannschaft aus Unterfranken,
die in der Oberliga Hessen antritt, zum Abschluss gegen den Siebten der Nordstaffel der
Zweiten Liga, den TV Essen-
Dellwig. Die Aufgaben in der
Relegation waren von vornherein machbar. Diejenigen, die es zu schlagen galt, waren vom ersten Kampf an die Tigers. Und die hielten sich einfach nur eines: schadlos. Viel mehr Überlegenheit geht kaum. „Als die anderen gesehen hatten, dass wir mit voller Kapelle antreten, waren die Fronten geklärt.“ Tigers-Geschäftsführer Oliver Eich ordnete die Veranstaltung
ein: „Sportlich war es ein schöner Kampftag für Lünen.
Wirtschaftlich müssen wir
feststellen, dass die Relegationsrunde vollkommen unnötig war und hier viel Geld verbrannt wurde.“
Von vornherein hatten die Tigers-Verantwortlichen ihr Unverständnis um die Relegation ausgedrückt und sich dafür ausgesprochen, die beiden unterklassigen Vereine gegeneinander, um den freien Zweitliga-Platz ringen zu lassen. Tatsächlich wurde diese Einschätzung in Lünen bestätigt. Der erste Kampf gegen Lünen-Süd war vor Beginn schon gewonnen. Die Gastgeber traten nur mit neun Ringern an, von denen einer zu viel Gewicht auf die Waage brachte.

Der 35:4- Sieg wurde in ein 40:0 umgewandelt. 31:2 hieß es dann gegen einen TSV Gailbach, der einige seiner besten Athleten für den nachfolgenden, über den Aufstieg entscheidenden
Kampf gegen Lünen schonte.
Beim abschließenden 30:8-Sieg
war Essen-Dellwig mit einer
verstärkten B-Mannschaft angetreten. Vladislav Ivanov (75
Kilo Greco) hatte dabei für die
Tigers zum Abschluss wegen
einer Verletzung abgeschenkt.
Insgesamt hielten sich Ahmed
Alfaraj (57 Kilo Freistil), Stefan
Tonu (75 Kilo Freistil), Davit
Tlashadze (80 Kilo Freistil) Vasili
Taran (86 Kilo Greco) und
Erhan Gheorge (98 Kilo Freistil)
absolut schadlos, sorgten in allen Duellen jeweils für vier
Punkte. Ralf Böhringer (130 Kio
Greco) schaffte bei seinen drei
Erfolgen die ganze Bandbreite
(Schulter, Technische Überlegenheit und Punktsieg). Jason Partenheimer (71 Kilo Greco), Majed Eslem (61 Kilo Greco) und Hyusein Bekir (66 Kilo Freistil) mussten je eine Niederlage hinnehmen. Bis auf die Begegnung zwischen
Gailbach und Lünen (17:11) war die Veranstaltung ein Muster ohne Wert. „Sportlich war es eher ein Kinderspiel“,analysierte Tigers-Trainer Karl Heinz Helbing aus seiner Reha heraus und berichtete, dass sich Jens-Peter Nettekoven Präsident des Deutschen Ringer Bundes,

 persönlich bei Mannschaft und Verein dafür
entschuldigt habe, wie die Relegation abgelaufen sei. Beobachter sprachen von einer „Farce“.
Ahmed Alfaraj wechselt zu
Erstligist ASV Schorndorf
Die Planungen für die neue Saison können bei der WKG

Fahrt aufnehmen. Vier Wochen
später als üblich. Auf Eich und
seine Mitstreiter kommt viel
Arbeit zu, denn ein Abgang
steht bereits fest. Sieg-Ringer
Alfaraj gab in Lünen seine Abschiedsvorstellung im Tigers-
Trikot, schließt sich Bundesligist
ASV Schorndorf an. „Das ist ein Verlust,, der uns wehtut“, gab Helbing zu, „denn Ahmed ist nur schwer zu ersetzen. Und wenn, dann wird es richtig teuer.“ Ihre Verträge verlängert
haben dagegen Tonu und Tlashadze. Handlungsbedarf
besteht auf einigen Positionen,
um nicht erneut eine solche
Saison erleben zu müssen
wie die gerade abgelaufene.
Eich ist zuversichtlich, sagt:
„Wir haben ein paar gute Leute
an der Hand.“ Alles komme
auf ein „gescheites Sponsoring“
an. Zuhause nahm Helbing das
Geschehen mit Humor. „Ich
war jetzt als Trainer zweimal in
der Relegation. Erst mit Mömbris in der ersten Liga, jetzt nochmal. Zweimal Relegationsmeister, das ist in Deutschland im Ringen einmalig.“

Quelle Allgemeine Zeitung KH

II. Liga auch 2023

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