Ein Kinderspiel für die Tigers

Ringer-Relegation: Drei klare Erfolge sichern Zweitliga-Zugehörigkeit – Asse verlängern

Foto: O. Stach

Lünen. Die Wrestling Tigers Rhein-Nahe bleiben in der Zweiten Bundesliga. Die Ringer aus Bad Kreuznach, Langenlonsheim und Bingen gewannen beim Relegationsturnier in Lünen alle drei Begegnungen mit deutlichem Vorsprung. „Ich hätte niemals gedacht, dass wir uns so klar durchsetzen“, sagte Tigers-Geschäftsführer Oliver Eich. Die Konkurrenten hatten die Tigers zum Favoriten gestempelt und schonten gegen sie einige Leistungsträger, um mit frischen Kräften gegen die anderen Mannschaften

die entscheidenden Siege einzufahren. Unter diesen Voraussetzungen war es fast ein Kinderspiel, die Relegation auf dem ersten Platz abzuschließen. „Alle hatten zu viel Respekt oder Angst vor uns“, berichtete Eich. „Für uns kam keine Spannung auf.“ Natürlich freuten sich die Tigers über den Klassenverbleib, doch in Jubelschreie brachen sie nicht aus, als nach dem zweiten Sieg die Entscheidung gefallen war. „Letztlich

war es eine Pflichtaufgabe“, sagte der Geschäftsführer. Der Tag hatte aber noch einen erfreulichen Nebenaspekt. Nachdem die Ligazugehörigkeit feststand, unterschrieben alle internationalen Asse der Tigers Verträge für die kommende Saison.

Besonders einfach machte es dem Rhein-Nahe-Team zum Auftakt der VfK Lünen-Süd. Die Gastgeber besetzten nur neun Klassen und boten einen Ringer mit Übergewicht auf. In der Oberliga, aus der der VfK kommt und in der er auch bleibt, hat das keine weitreichende Bedeutung. In den Bundesligen, unter deren Regeln auch die Relegation ausgetragen wird, sind aber neun Ringer mit dem richtigen Gewicht gefordert. Damit hatten die Nordrhein-Westfalen schon vor dem ersten Gong 0:40 verloren. „Da sieht man ihre Unerfahrenheit“, sagte Eich. Mit der Technik hatten die Lünener ebenfalls Probleme. Weil die omputererfassung der Ergebnisse nicht funktionierte, verzögerte sich der Start um fast eine Stunde, der versprochene Livestream entfiel ganz. Auch den obligatorischen Freundschaftskampf gegen den VfK dominierten die Tigers und gewannen in neun der zehn Klassen. Selbst die Niederlage von Hyusein Bekir war vermeidbar. Er führte bereits 6:0, rutschte bei einer Drehbewegung aber aus und landete auf den Schultern. Mit 31:2 fiel der Sieg gegen den TSV Gailbach ebenfalls deutlich aus, bot aber aus Tigers-Sicht zwei

Höhepunkte. Im Schwergewicht setzte sich Ralf Böhringer gegen den bundesliga-erfahrenen TSV Athleten Felix Radinger durch. Der Gailbacher ist bereits 34 Jahre, doch sein Kontrahent ist noch vier Jahre älter. Technische Wertungen gelangen keinem, beide nutzten eine Aktivitätszeit nicht. Da Böhringer den letzten Punkt machte, ging der Sieg beim 1:1 an ihn. Eine starke Leistung bot auch Jason Partenheimer trotz seiner 3:8-Niederlage, denn sein Gegner Claudiu Emanuel Pal, Dritter der rumänischen Meisterschaften von 2020, hat bei den Kadetten und Junioren an Welt- sowie Europameisterschaften teilgenommen. Die abschließende Begegnung gegen den TV Essen-Dellwig bot keine Brisanz mehr, da beide Mannschaften mit 4:0 Punkten nicht mehr Letzter werden konnten. „Wir waren durch und hätten alles abschenken können“, verdeutlichte der Tigers-Geschäftsführer. Doch das kam für die Rhein-Nahe-Ringer nicht infrage, sie boten noch einmal ihre Bestbesetzung auf und fegten auch diesen Gegner mit 30:8 von der Matte. Obwohl auch die Tigers einige Ersatzleute dabei hatten, nahmen sie im gesamten Verlauf nur einen Wechsel vor. Im Freistil-Federgewicht bestritt Majed Esleem zwei Kämpfe, sein Bruder Mohamed übernahm einen Einsatz, den er auch gewann. Alle anderen Athleten von Rhein und Nahe wurden so wenig gefordert, dass sie ohne Probleme dreimal auf die Matte gehen konnten. Ungeschlagen blieben bei den Tigers Ahmed Alfaraj, Stefan Tonu, Davit Tlashadze, Vasili Taran, Erhan Gheorghe und Böhringer.

Gert Adolphi

Quelle Oeffentlicher Anzeiger

II. Liga auch 2023

Hinterlasse eine Antwort